Tag 7 von Waldböckelheim nach Spabrücken

Was für ein sanft anmutender Tag. Nach dem erneuten sehr überschaubarem Frühstück im Gasthof ( in dem ich aus logistischen Gründen zwei Nächte verbrachte ) und einem kurzen Diskurs des Kochs über die zunehmende Bedeutungslosigkeit der Kirche gings gleich mal uns Grüne. Kein wirklicher Weg, dafür kniehohes Gras und die Erkenntnis, dass meine angeblich waterproofen Schuhe dies nicht mehr sind. Egal weiter ging es bis zur Enttäuschung. Die Burgspohnheim, wo Hildegards Lehrerin Jutta von Sponheim geboren wurde und Hildegard wohl auch einige Jahre lebte, ist gesperrtt. Bauzaun und Flatterband. Also keine Chance. Weiter nach Sponheim. Schon von weitem ist ein imposanter Kirchenbau zu sehen. Die steile Treppe nach oben bringt mich ausser Atem...geschenkt. Mich erwartet die erste geöffnete Kirche.Gibt es eine Steigerung von Ruhe, die ich seit Tagen in der Natur geniesse nur unterbrochen vom Gesang der Vögel. Ja gibt es . Die Ruhe in der Kirche. Und dazu liegt hier auch noch ein Stempel ( darauf stehen Pilger) und eine Pilgerkiste mit allerlei Nützlichem wie Pflaster oder Magnesium Tabletten.. Ich weiss nicht, wie lange ich hier oben in Gedanken versunken gesessen habe. Zeit spielt irgendwie gerade keine Rolle. Das ist schön. Es geht weiter durch herrlich grüne Buchenwälder bis nach Spabrücken.20 Kilomter sind in meinen Beinen. Eigentlich sollte ich weiter gehen bis Stromberg. Aber diese zusätzlichen 10 Kilometer traue ich mir nicht mehr zu. War einfach zu viel rauf und runter heute. Also nehme ich auf der Bank vor der wunderschönen Wallfahrtskirche Platz und geniesse die Sonne. Traue mich schließlich die Kirchenklinke zu drücken...und siehe da sie ist offen. Welch Pracht im Inneren. Und wieder diese unbeschreibliche Stille. Ich sitze in der Kirchenbank und meine Augen wandern von einer Figur zur nächsten, bleiben haften an den vielen Bildern. Schließlich mache ich mich auf zu Inge und Paul Resch. Sie sind meine Herbergseltern diese Nacht und sooo liebenswert. Inge zeigt mir dann noch das Kloster hinter der Kirche, in dem derzeit noch vier Augustiner Nonnen leben. Mit Abendsonne in meinem Zimmer geht dieser Tag zu Ende.

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