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Es werden Posts vom Mai, 2023 angezeigt.

Tag 9 Von Bingen nach Rüdesheim

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Da war es dann doch da. Dieses Glücksgefühl, das ich tags zuvor mit dem Ende des Laufweges und der Ankunft in Bingen vermisst hatte. Den Abschluss des Pilgerwanderweges bildet ein etwa 8 Kilometer langer Rundkurs zur Abtei St.Hildegard auf der anderen Seite des Rheins, in Rüdesheim.Ich bin angekommen. In jeder Hinsicht. Nach 140 Kilometern. Ist es Zufall oder Fügung oder was auch immer. Ich stehe wenige Minuten vor 12 Uhr in der Kirche der Abtei St. Hildegard. Kurz zuvor hatte ich die Wallfahrtskirche in Eibingen besucht. Hier steht der goldene Hildegard-Schrein mit ihren Gebeinen. Schöne Momente voller Ruhe. Weiter aufwärts, vorbei an Weinhängen, die vom Kloster bewirtschaftet werden, sieht man schon den imposanten Klosterkomplex .Herzstück ist natürlich die Kirche. Etwa 50 Nonnen leben derzeit hier nach den Regeln der Benediktinern. 12 Uhr ist ihr Mittagsgebet mit Gesang. Dafür braucht es keine Worte. Der Klosterladen gleich nebenan lässt kaum Wünsche offen..Wein, Marmelade,Kekse, B

Tag 8 Von Spabrücken nach Bingen

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Nach einem herrlichen Frühstück mit allem was das Wanderherz begehrt bringen mich Paul und und Inge nach Stromberg. Damit "überspringe" ich 10 Kilometer, denn sonst wären es heute 30 gewesen. Mit acht Kilo auf dem Rücken ist mir das aber echt zu viel. Bin ja nun auch nicht mehr die Jüngste ( hihi) Paul meint noch, es ist eine leichte Etappe geht nur einmal rauf, dann nur runter nach Bingen. Ich weiss ja nicht, wo er gelaufen ist. Aber gefühlt ging es nur bergan. Nicht steil, aber leicht und ewig laaaaang. Und da niemand zu sehen war, hab ich zwischendurch immer mal so richtig richtig geflucht . Dann steht da dieses Schild. Brücke gesperrt. Wie jetzt. Ich muss da aber lang. Einen Alternativweg gibt es nicht. Aber wenn in Deutschland eine Brücke gesperrt ist, heisst das ja noch lange nicht sie ist kaputt. Und tatsächlich. Ich komme wohlbehalten drüber, denn augenscheinlich ist nur das Geländer verbogen :-) Kleiner Höhepunkt der Etappe ist der Weg durch die Steckeschlääfer K

Tag 7 von Waldböckelheim nach Spabrücken

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Was für ein sanft anmutender Tag. Nach dem erneuten sehr überschaubarem Frühstück im Gasthof ( in dem ich aus logistischen Gründen zwei Nächte verbrachte ) und einem kurzen Diskurs des Kochs über die zunehmende Bedeutungslosigkeit der Kirche gings gleich mal uns Grüne. Kein wirklicher Weg, dafür kniehohes Gras und die Erkenntnis, dass meine angeblich waterproofen Schuhe dies nicht mehr sind. Egal weiter ging es bis zur Enttäuschung. Die Burgspohnheim, wo Hildegards Lehrerin Jutta von Sponheim geboren wurde und Hildegard wohl auch einige Jahre lebte, ist gesperrtt. Bauzaun und Flatterband. Also keine Chance. Weiter nach Sponheim. Schon von weitem ist ein imposanter Kirchenbau zu sehen. Die steile Treppe nach oben bringt mich ausser Atem...geschenkt. Mich erwartet die erste geöffnete Kirche.Gibt es eine Steigerung von Ruhe, die ich seit Tagen in der Natur geniesse nur unterbrochen vom Gesang der Vögel. Ja gibt es . Die Ruhe in der Kirche. Und dazu liegt hier auch noch ein Stempel (

Tag 6 von Disibodenberg nach Waldböckelheim

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Ohne Nelke im Knopfloch oder bedeutungsschwangeren Reden über die Rolle der Arbeit gings heute früh bei bedecktem Himmel los. Das Frühstück war, na sagen wir mal, einfach. Aber wie immer hab ich mir ein Brötchen und ne Stulle als Wegzehrung geschmiert, dann hat mich einer der Jungs vom Gasthof zurück gebracht zum Disibodenberg wo ich gestern meine Tour beendet hatte. Geht hier leider nicht anders, man ist fast immer auf die Hilfe der Wirtsleute angewiesen. Aber die machen das gern. Bin heute wieder so richtig ins schwitzen gekommen und das erste Mal kurzärmlig gelaufen.Einige kleine Städtchen säumten den Weg wie Duchroth oder Oberhausen an der Nahe. Hier haben mich dann zwei ältere Rad fahrende Herren ( natürlich E-Bike) angesprochen. Wo ich herkäme und hin will. Ja die Hildegard murmelte dann der eine etwas seufzend. Da müssen sie noch nach Niederhosenbach, da soll sie geboren sein, meinte er und war dann wohl etwas enttäuscht, als ich ihm sagte, da war ich natürlich schon. Di