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Tag 9 Von Bingen nach Rüdesheim

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Da war es dann doch da. Dieses Glücksgefühl, das ich tags zuvor mit dem Ende des Laufweges und der Ankunft in Bingen vermisst hatte. Den Abschluss des Pilgerwanderweges bildet ein etwa 8 Kilometer langer Rundkurs zur Abtei St.Hildegard auf der anderen Seite des Rheins, in Rüdesheim.Ich bin angekommen. In jeder Hinsicht. Nach 140 Kilometern. Ist es Zufall oder Fügung oder was auch immer. Ich stehe wenige Minuten vor 12 Uhr in der Kirche der Abtei St. Hildegard. Kurz zuvor hatte ich die Wallfahrtskirche in Eibingen besucht. Hier steht der goldene Hildegard-Schrein mit ihren Gebeinen. Schöne Momente voller Ruhe. Weiter aufwärts, vorbei an Weinhängen, die vom Kloster bewirtschaftet werden, sieht man schon den imposanten Klosterkomplex .Herzstück ist natürlich die Kirche. Etwa 50 Nonnen leben derzeit hier nach den Regeln der Benediktinern. 12 Uhr ist ihr Mittagsgebet mit Gesang. Dafür braucht es keine Worte. Der Klosterladen gleich nebenan lässt kaum Wünsche offen..Wein, Marmelade,Kekse, B

Tag 8 Von Spabrücken nach Bingen

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Nach einem herrlichen Frühstück mit allem was das Wanderherz begehrt bringen mich Paul und und Inge nach Stromberg. Damit "überspringe" ich 10 Kilometer, denn sonst wären es heute 30 gewesen. Mit acht Kilo auf dem Rücken ist mir das aber echt zu viel. Bin ja nun auch nicht mehr die Jüngste ( hihi) Paul meint noch, es ist eine leichte Etappe geht nur einmal rauf, dann nur runter nach Bingen. Ich weiss ja nicht, wo er gelaufen ist. Aber gefühlt ging es nur bergan. Nicht steil, aber leicht und ewig laaaaang. Und da niemand zu sehen war, hab ich zwischendurch immer mal so richtig richtig geflucht . Dann steht da dieses Schild. Brücke gesperrt. Wie jetzt. Ich muss da aber lang. Einen Alternativweg gibt es nicht. Aber wenn in Deutschland eine Brücke gesperrt ist, heisst das ja noch lange nicht sie ist kaputt. Und tatsächlich. Ich komme wohlbehalten drüber, denn augenscheinlich ist nur das Geländer verbogen :-) Kleiner Höhepunkt der Etappe ist der Weg durch die Steckeschlääfer K

Tag 7 von Waldböckelheim nach Spabrücken

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Was für ein sanft anmutender Tag. Nach dem erneuten sehr überschaubarem Frühstück im Gasthof ( in dem ich aus logistischen Gründen zwei Nächte verbrachte ) und einem kurzen Diskurs des Kochs über die zunehmende Bedeutungslosigkeit der Kirche gings gleich mal uns Grüne. Kein wirklicher Weg, dafür kniehohes Gras und die Erkenntnis, dass meine angeblich waterproofen Schuhe dies nicht mehr sind. Egal weiter ging es bis zur Enttäuschung. Die Burgspohnheim, wo Hildegards Lehrerin Jutta von Sponheim geboren wurde und Hildegard wohl auch einige Jahre lebte, ist gesperrtt. Bauzaun und Flatterband. Also keine Chance. Weiter nach Sponheim. Schon von weitem ist ein imposanter Kirchenbau zu sehen. Die steile Treppe nach oben bringt mich ausser Atem...geschenkt. Mich erwartet die erste geöffnete Kirche.Gibt es eine Steigerung von Ruhe, die ich seit Tagen in der Natur geniesse nur unterbrochen vom Gesang der Vögel. Ja gibt es . Die Ruhe in der Kirche. Und dazu liegt hier auch noch ein Stempel (

Tag 6 von Disibodenberg nach Waldböckelheim

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Ohne Nelke im Knopfloch oder bedeutungsschwangeren Reden über die Rolle der Arbeit gings heute früh bei bedecktem Himmel los. Das Frühstück war, na sagen wir mal, einfach. Aber wie immer hab ich mir ein Brötchen und ne Stulle als Wegzehrung geschmiert, dann hat mich einer der Jungs vom Gasthof zurück gebracht zum Disibodenberg wo ich gestern meine Tour beendet hatte. Geht hier leider nicht anders, man ist fast immer auf die Hilfe der Wirtsleute angewiesen. Aber die machen das gern. Bin heute wieder so richtig ins schwitzen gekommen und das erste Mal kurzärmlig gelaufen.Einige kleine Städtchen säumten den Weg wie Duchroth oder Oberhausen an der Nahe. Hier haben mich dann zwei ältere Rad fahrende Herren ( natürlich E-Bike) angesprochen. Wo ich herkäme und hin will. Ja die Hildegard murmelte dann der eine etwas seufzend. Da müssen sie noch nach Niederhosenbach, da soll sie geboren sein, meinte er und war dann wohl etwas enttäuscht, als ich ihm sagte, da war ich natürlich schon. Di

Tag 5 Etappe von Monzingen nach Disibodenberg

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Da ich in Martinstein übernachtet habe, gings zunächst in einer 3 Minuten Zugfahrt nach Monzingen. Und ja ich hab mir ordentlich ein Ticket geholt.Zunächst führten die wirklich vielen Pilgerschilder wieder durch die Weinberge, dann durch Bad Sobernheim. Hier gibt's einen tollen Barfusspfad, hab aber drauf verzichtet.Wollt ja nicht, dass jemand durch mich Schaden nimmt :-) . Aber dann kam es ganz Dicke. Da hat doch Sonntag dieser Bäcker in der Innenstadt offen...ich werde schwach.....die Puddingbrezel wird meine. Und wat war die voll legger. Derart motiviert geht's weiter entlang des Radweges nach Disibodenberg. Was soll ich sagen. 90 Prozent sind Schummel- Fahrräder.Die Klosterruine Disibodenberg ist zweifellos der Höhepunkt dieser Tour. Hier hat Hildegard viele Jahre im Kloster gelebt. Die Vorstellung, wie einfach das Leben der Nonnen und Mönche hier oben war lässt einen demütig werden, wenngleich heute nur noch Ruinen zu sehen sind. Aber es ist ein sehr authentischer Ort,nat

Tag 4 Etappe von Kirn nach Monzingen

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Hey, das war ja heute fast ein Plaudertag. Nachdem mich mein Vermieter zum Bahnhof Kirn gebracht hat gings heute durch mehrere kleine Städte Hochstetten, Dhaun und Simmertal. Schwere Rucksackträger habe ich keine gesehen, dafür aber mindestens 15 mal Guten Morgen oder Hallo gesagt. Also echt was los zum Sonnabend. Vor allem am Schloss Dhaun mit dem imposanten Blick ins Tal und auf einen vollen Campingplatz. Und das bei 12 Grad und bedeckten Himmel. Aber immerhin hat es nicht geregnet. Nach den waldreichen Wegen gings heute durch die Weinberge. Das gute daran.Man dreht sich rum und sieht was man gelaufen ist und blickt respektvoll auf die nächste Anhöhe vor einem. Dafür gab's dann heute auch die ersten Blasen. Und kein Bier;-) zum Abendessen. Aber nach 21km hab ich mir das verdient 😀

Tag 3 Etappe von Herrstein nach Kirn

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Ich werde vom Geprassel des Regens wach. War angesagt. Aber so heftig wollt ich es nicht. Das Frühstück in der Zehnterscheune ist gut.Es duftet nach frischem Kuchen, für den das Café bekannt ist. Als ich aufbreche hat Hildegard oder wer auch immer ein Einsehen. Es regnet nicht mehr. Dafür schwitze ich, es geht gut einen Kilometer bergan. So ganz leicht, so ziemlich fies. Aber die Aussichten sind immer wieder grandios. Ich schaffe es gerade noch in die Schutzhütte, bevor es wieder richtig niederprasselt. Dann geht's weiter, niemand ist zu sehen. Stille. Nur mein Atem ist zu hören, bevor er sich beruhigt. Dann knurrt es ganz nah bei mir..... Ist aber nur mein Magen 😀. Die Rehe im Gehege spitzen alle die Ohren als ich vorbei gehe. In Bergen spricht mich ein älterer Herr an und fragt , ob ich einen Stempel will. Klar will ich. Es ist der ehemalige Pfarrer, ein Pilgerfreund. Wir quatschen ein wenig, dann muss ich weiter. Das Trübenbachtal durch das ich dann im Regen laufe ist traumha